Virtual Reality bzw. Virtuelle Realität (VR) ist ein Sammelbegriff für ein breites Spektrum interaktiver Computersimulationen. Diese erfassen einerseits die Aktivitäten von Nutzenden gegenüber dem IT-System und stimulieren andererseits mit ihrem Feedback verschiedene Sinne der Nutzenden, so dass eine subjektive Wahrnehmung/Empfindung von Anwesenheit (Präsenz) in der Simulation entsteht. Eine VR-Sonderform stellt die Augmented Reality (AR) dar, bei der der Fokus der Nutzenden zwar in der physischen Realität verbleibt, diese jedoch um virtuelle Artefakte und Informationen erweitert wird.
Bis vor wenigen Jahren spielte VR vor allem im militärischen und zivilen Trainingsbereich, der Produktentwicklung, dem Unterhaltungssektor und für Forschungsaufgaben mit hohen Visualisierungsanforderungen eine Rolle. VR-Lösungen waren in der Regel komplexe, stationäre und häufig für konkrete Szenarien konzipierte Installationen und zudem sehr kostenintensiv. Seit einigen Jahren Jahren werden Software- und Hardware-Komponenten für VR-Lösungen zunehmend erschwinglich und für ein breites Anwenderspektrum nutzbar. Durch diese Entwicklung gewinnen VR-Anwendungen auch für Einsatzgebiete mit eher geringem Budget an Bedeutung, beispielsweise für die betriebliche Aus- und Weiterbildung und für (Hoch)Schulen.
Der Einsatz von VR- und AR-Technologien für Lehr-/Lernzwecke wurde bereits seit den 90er Jahren mit dem Aufkommen aufwendiger Cave Automatic Virtual Environments (CAVE)-Installationen für Trainingszwecke und zur Inhaltsvisualisierung untersucht. Anfang der 2000er erlebte das Thema eine Renaissance durch virtuelle Online-Welten wie Second Life und OpenSim, die beispielsweise kollaborative Szenarien über spezielle Client-Software ermöglichten. Eine flächendeckende Verbreitung wurde jedoch durch die teils ressoucenintensiven Installationen sowie die nicht-triviale Inbetriebnahme gebremst.
Seit 2013 erhält das Thema durch markttaugliche Head-Mounted Displays (HMD) wie HTC Vive, Oculus Rift/Quest, Windows Mixed Reality oder Microsoft HoloLens, einen hypeartigen Aufschwung. Diese ermöglichen auch dem Laien komplexe VR-Erfahrungen zu teils günstigen Preisen. Die Technologien profitieren zudem derzeit in beträchtlichem Maße von verschiedenen parallelen Entwicklungen, beispielsweise
Die Kombination der VR/AR-Technologien zur Mensch-Maschine-Interaktion eröffnet ein breites Spektrum an Vorteilen für die mediengestützte Aus- und Weiterbildung. So werden beispielsweise immersive, kontextuelle Lernerlebnisse zur Veranschaulichung realweltlicher Informationen durch das Ansprechen mehrerer Sinne intensiver als zuvor. Zudem wird eine zuvor unerreichte Qualität der Veranschaulichung von Inhalten erreicht und damit der Forderung konstruktivistischer Lerntheorien nach authentischen Lernumgebungen entsprochen. Durch neue Ein-/Ausgabegeräte wird weiterhin der Handlungsspielraum der Lernenden und Lehrenden erweitert. Auch die gefühlte Präsenz der Nutzenden und damit verbundene Möglichkeiten wie z.B. Perspektivwechsel haben ein großes Potential für den Erwerb von Wissen, Fertigkeiten und Einstellungen.
Der aktuelle Hype im Bereich VR/AR führte auf Seiten der Anwendungen zu einer beinahe unüberschaubaren Masse voneinander isolierter Anwendungen (sog. Experiences). Es fehlen systematische Integrationskonzepte, Gestaltungsanforderungen für virtuelle Lernwelten und aussagekräftige Studien zu Lerneffekten von VR/AR-Lernanwendungen bzw. deren Teilmechanismen. Auch Fragen der Organisation derartiger Lehr-/Lernwerkzeuge im Rahmen institutioneller Lehr-/Lernprozesse sind bisher weitestgehend ungeklärt. Der Workshop möchte daher unter anderem diese Fragestellungen thematisieren und zur Diskussion stellen.
Der Workshop VR/AR-Learning findet 2026 bereits zum sechsten Mal im Rahmen der Fachtagung Bildungstechnologien (DELFI) in Aachen statt und wird vom Arbeitskreis VR/AR-Learning organisiert. Zielgruppe des Workshops sind Forschende im Bereich der Aus- und Weiterbildung mit VR/AR-Werkzeugen, Entwicklende und Konsumierende von VR/AR-Inhalten sowie weitere generell Interessierte am Workshop-Thema.
Einreichung von Beiträgen: |
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Benachrichtigung der Autor:innen: |
18. Juli 2023 |
Abgabe der Endfassung: |
11. August 2023 |
Workshop: |
11. September 2023 |
Für den Workshop erbitten wir sowohl wissenschaftlich fundierte Beiträge, Studierendenbeiträge als auch Best-Practice-Beispiele und Fallstudien zum Thema VR/AR-Learning. Einreichungen können folgende Themen betreffen, sind aber nicht auf diese beschränkt:
Die Workshop-Sprache ist deutsch. Beiträge sind anonymisiert und im Format der GI-Edition Lecture Notes in Informatics (LNI) einzureichen. Bitte verwenden Sie die Word-Vorlage. Der Umfang eines Beitrags beträgt 6-8 Seiten (ohne Quellenangaben).
Die Beiträge sind über EasyChair einzureichen.
Die Autor:innen der angenommenen Beiträge werden diese im Rahmen des Workshops in Vortragsform vorstellen. Den Teilnehmenden werden somit verschiedene Perspektiven auf aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Trends zu den Themen VR und AR im Kontext von Lehr-/Lernprozessen gegeben. Neben klassischen Vorträgen werden Diskussionen der Beiträge in den Vordergrund gestellt.
Jeder angenommene Beitrag wird auf dem Workshop präsentiert und über die Workshop-Proceedings (mit ISSN) der DELFI & HDI 2023 über die Digitale Bibliothek der GI digital veröffentlicht. Für die Veröffentlichung muss zudem mindestens ein/e Autor:in pro Beitrag für die DELFI & HDI 2023 anmeldet sein. Die Anmeldung für den Workshop-Tag reicht dabei aus.
0900-1030 |
Session 1 Siegerehrung zum AVRiL 2023 – Gelungene VR/AR-Lernszenarien Mixed-Reality-in-the-Loop-Simulation basierend auf einem Digital Twin as a Service-Konzept für die Aus- und Weiterbildung im Maschinenbau (Wettbewerbssieger) [Folien]
Entwicklung eines augmentierten Hypothesentests für die Unilokk-Montage [Folien]
Integration von XR in der höheren Bildung mittels digitaler Zwillinge und Schatten [Folien]
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1030-1100 |
Kaffeepause |
1100-1230 |
Session 2 Artenvielfalt im Unterricht - Ergebnisse qualitativer Befragungen von Schüler:innen zum Einsatz von XR [Folien]
A three-phase immersive virtual reality teaching model promotes real classroom learning [Folien]
Flächenland und Raumland: Den Dimensionsbegriff mit Virtual Reality erfahrbar machen [Folien]
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1230-1330 |
Mittagspause |
1330-1500 |
Session 3 Eine interdisziplinäre Kooperation in der Hochschullehre mit Hilfe der virtuellen Realität [Folien]
Entwicklung der Anwendung der virtuellen Realität eines Arztbesuches - Ein Vergleich zwischen Personen im Autismus-Spektrum und nicht autistischen Personen in Bezug auf Stress induzierende Stimuli und subjektive Wahrnehmung [Folien]
Virtual Reality als Instrument zur Förderung inklusiver Schulbildung: Prozessmerkmale und Herausforderungen [Folien]
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1500-1530 |
Kaffeepause |
1530-1700 |
Session 4: Diskussion Die Workshop-Teilnehmenden diskutieren fokussiert in Gruppen ausgewählte Themen rund um das Lehren und Lernen mit VR- & AR-Technologien. Diskussionsergebnisse: - Herausforderungen und Chancen des VR/AR-Learning |
1700 |
Workshop-Abschluss |
Der Workshop findet im Rahmen der DELFI & HDI 2023 statt. Diese wird als Präsenztagung am 11.-14. September 2023 an der RWTH Aachen durchgeführt. Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos, erfordert aber eine Anmeldung zur DELFI & HDI 2023. Die Anmeldung für den Workshop-Tag reicht dabei aus.
Zusätzlich sollten Sie sich formlos bei den Workshop-Ausrichtenden anmelden. Sie werden dadurch ergänzend zur DELFI-Anmeldung eng über den organisatorischen Stand des Workshops informiert und verpassen keine Informationen. Schreiben Sie uns dafür einfach eine formlose E-Mail unter Angabe Ihres Namens und Ihrer Institution.
Der Workshop wird vom Arbeitskreis VR/AR-Learning organisiert. Dieser ist innerhalb der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) den Fachgruppen Bildungstechnologien und Virtuelle Realität und Augmented Reality (VR&AR) zugeordnet.
Josef Buchner |
Pädagogische Hochschule St. Gallen |
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Mario Donick |
vFlyteAir Simulations |
Ralf Dörner |
Hochschule RheinMain |
Dominic Fehling |
Bergische Universität Wuppertal |
Torsten Fell |
Institute for Immersive Learning |
Lena Florian |
Universität Potsdam |
Micha Gittinger |
Universität Duisburg-Essen |
Paul Grimm |
Hochschule Darmstadt |
Sebastian Habig |
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg |
Christian Hartmann |
Technische Universität München |
Wibke Holtij |
Technische Hochschule Mittelhessen |
Felix Kretschmer |
Technische Universität Berlin |
Jule Krüger |
Universität Potsdam |
Rolf Kruse |
Fachhochschule Erfurt |
Carsten Lecon |
Hochschule Aalen |
Anja Richert |
Technische Hochschule Köln |
Pia Spangenberger |
Technische Universität Berlin |
Sven Strickroth |
Ludwig-Maximilians-Universität München |
Johannes Tümler |
Hochschule Anhalt |
Markus von der Heyde |
vdH-IT |
Matthias Weise |
T-Systems Multimedia Solutions |
David Wiesche |
Universität Duisburg-Essen |
Axel Wiepke |
Universität Potsdam |
Mirco Zick |
Universität Duisburg-Essen |
Kontakt:
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Prof. Dr. Raphael Zender
Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Informatik
Rudower Chaussee 25
12489 Berlin
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